Die Aviva Investors Private Markets Study 2025 hat ein Stimmungsbild bei 500 institutionellen Anlegern mit einem verwalteten Vermögen von 4,3 Bio. USD in Asien, Europa und Nordamerika eingefangen. Die Ergebnisse zeigen, wie sich die Portfolios institutioneller Anleger weltweit in ihrer Zusammensetzung verändern und ein zunehmend komplexeres Geflecht an Motiven hinter Anlageentscheidungen steht. Auch die Illiquiditätsprämie spielt dabei mittlerweile eine Rolle. Gleichzeitig stellen Fragen wie Transaktionskosten und der Bedarf an qualitativ hochwertigen Daten eine Herausforderung in einem ansonsten vielversprechenden Private-Markets-Umfeld dar.
Mit der zunehmenden Sensibilisierung für das Thema Nachhaltigkeit und einem stärker in den Vordergrund rückenden Rezessions- und Liquiditätsrisiko bleiben die Private-Markets ein wichtiges Marktsegment für Kapitalanlagen. Diese Studie wirft ein Schlaglicht auf die Trends, Chancen und Hürden für Anleger auf dem Weg zu langfristiger Outperformance.
Outperformance, Daten und klimaneutraler Umbau der Wirtschaft sind die zentralen Faktoren für eine Demokratisierung der Private-Markets
Weltweit zeigen die Angaben zu Investments an den Private-Markets einen leichten Anstieg auf etwas mehr als 11 Prozent im vergangenen Jahr, in Nordamerika blieb dieser Prozentsatz mit gut 12 Prozent jedoch unverändert. Etwa die Hälfte (51 Prozent) der Befragten beabsichtigt, sich in den nächsten beiden Jahren stärker an den Private-Markets zu engagieren, in den Jahren 2022 und 2023 waren es noch zwei Drittel. Darin kommt eventuell eine abwartende Haltung zum Ausdruck. An den Private-Markets wartet man noch auf die Anpassung an die Veränderung der gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen in den letzten beiden Jahren, während sich dieser Anpassungsprozess im Freiverkehr längst vollzogen hat.
Wertentwicklung: ein entscheidender Faktor bei der Auswahl des Asset-Managers
Die Wertentwicklung hat als Kriterium bei der Auswahl eines Asset-Managers für die Private-Markets tatsächlich an Bedeutung gewonnen und ist heute wichtiger als attraktive Gebühren und Expertise in thematischen Schwerpunktbereichen. Die Anlegerzufriedenheit mit der Investmentperformance ist jedoch von 75 Prozent im Jahr 2023 auf nur noch 61 Prozent in 2024 gesunken. Die Renditen in manchen Private-Markets-Segmenten lassen im Vergleich zu der starken Performance der Aktienbörsen zu wünschen übrig, was einen Teil dieser Enttäuschung erklären könnte.
Auch bei der Zufriedenheit mit passgenauer Berichterstattung und Nachhaltigkeitsintegration ist ein starker Rückgang zu verzeichnen. Dies deckt sich mit der allgemeinen Wahrnehmung, dass es beim Datenzugang an den Private-Markets noch gewisse Schwierigkeiten gibt. Investoren scheinen mehr Wert denn je auf einen größeren Pool qualitativ hochwertiger Daten für ihre zunehmend komplexen Anlagestrategien zu legen.
Die Illiquiditätsprämie gewinnt als Anlagemotiv an Bedeutung
Auch wenn Diversifizierung für 70 Prozent aller Investoren immer noch das zentrale Motiv für Investments an den Private-Markets ist, gewinnt die Illiquiditätsprämie an Bedeutung. 2023 war diese für lediglich ein Viertel der Investoren einer der Hauptgründe für ein Engagement an den Private-Markets. In diesem Jahr sind es schon 40 Prozent – und 47 Prozent der Befragten gehen davon aus, dass die Illiquiditätsprämie in den kommenden beiden Jahren zu den Hauptmotiven zählen wird. Es sieht ganz danach aus, als würde sie langfristige, inflationsgebundene Erträge als ausschlaggebenden Faktor ablösen.
Während die positiven Diversifizierungseffekte klar auf der Hand liegen und Erträge in Zeiten hoher Inflation eine wichtige Rolle spielten, zeigt das Interesse an der Illiquiditätsprämie, dass die Anlagestrategien für die Private-Markets komplexer geworden sind. Deshalb wollen Anleger heute genauer wissen, ob die Zusatzrendite das Risiko und die langfristige Kapitalbindung an den Private-Markets im Vergleich zum Freiverkehr rechtfertigt.
Die Haupthürden für ein Investment an den Private-Markets
Dies könnte erklären, warum der Faktor Datenverfügbarkeit hier eine Achillesferse sein könnte. So besteht für 40 Prozent der nordamerikanischen Anleger ein Haupthindernis für ein Engagement an den Private-Markets darin, dass es kaum möglich ist, die Wertentwicklung an einer Benchmark zu messen.
Weltweit werden hingegen das Bewertungsniveau und die hohen Transaktionskosten von jeweils 46 Prozent aller Befragten als die beiden Haupthürden genannt. Während das Bewertungsniveau in Europa und im asiatisch-pazifischen Raum etwas kritischer betrachtet wird als im vergangenen Jahr, sind die hohen Transaktionskosten für einen wachsenden Prozentsatz der Anleger in Nordamerika ein Stein des Anstoßes.
Anleger optimistisch in Bezug auf langfristige Outperformance
Ein positives Signal für die Private-Markets ist der wachsende Outperformance-Optimismus mit zunehmender Länge des Betrachtungszeitraums. Nur 46 Prozent der Befragten gehen über einen Zeithorizont von einem Jahr von einer besseren Wertentwicklung an den Private-Markets im Vergleich zum Freiverkehr aus, über einen Zeithorizont von fünf Jahren hingegen 73 Prozent.
Ebenfalls über einen Zeitraum von fünf Jahren erwarten 50 bis 60 Prozent der Befragten die höchsten risikobereinigten Renditen im Equity-Segment der Private-Markets, d. h. bei Immobilien, Infrastruktur und Private Equity, während 38 bis 48 Prozent für das Debt-Segment niedrigere risikobereinigte Renditen sehen. In einem Umfeld höherer Zinsen mit aller Voraussicht nach nachlassender Zinssenkungsdynamik in den USA und im Vereinigten Königreich bietet der Debt-Bereich derzeit attraktive All-in-Renditen. Konstante Erträge und die Illiquiditätsprämie sind für manche Investoren ebenfalls sehr attraktiv, von denen wohl einige dem Debt-Segment gegenüber dem Equity-Bereich den Vorzug geben dürften. In einer risikobereinigten Betrachtung könnten viele Anleger jedoch weiterhin das Gefühl haben, mit dem Equity-Segment besser zu fahren und sich daher verstärkt dort engagieren.
Eine globale Rezession wird als das größte kurzfristige Risiko wahrgenommen, doch das Liquiditätsrisiko ist in Europa und im asiatisch-pazifischen Raum stark gestiegen. Wenngleich es in der Wahrnehmung der Befragten gegenüber den anderen beiden genannten Risiken immer noch weniger Gewicht hat, ist auch das politische Risiko größer geworden, insbesondere in Nordamerika, wahrscheinlich aufgrund der Unsicherheit in Zusammenhang mit den US-Wahlen zum Zeitpunkt der Befragung.
Klimaneutraler Umbau zukunftsweisend an den Private-Markets
Die Integration von Nachhaltigkeitsaspekten gewinnt weiter an Bedeutung. Drei Viertel aller Befragten gaben an, das Thema Nachhaltigkeit als ein entscheidendes Kriterium oder einen von mehreren Faktoren in ihre Anlageentscheidungen einzubeziehen. 2023 taten dies nur zwei Drittel aller Befragten.
Hier gibt es ausgeprägte regionale Unterschiede. Nordamerika hinkt der allgemeinen Entwicklung etwas hinterher, aber selbst dort berücksichtigen 54 Prozent Nachhaltigkeitsaspekte und für ein weiteres Drittel rückt dieses Thema zunehmend in den Fokus, wenn es auch nicht die zentrale Rolle spielt.
Nach wie vor gibt es noch wunde Punkte, insbesondere die Greenwashing-Problematik, Schwierigkeiten bei der Wirkungsmessung und dabei, geeignete Investments zu finden, sowie in Nordamerika die regulatorische Unsicherheit. Die Nachfrage nach Investments, die einen positiven, messbaren Beitrag zur Erreichung eines konkreten ESG-Zieles leisten, zieht indes an, insbesondere im asiatisch-pazifischen Raum, und die Kapitalzusagen für Investments in den klimaneutralen Umbau der Wirtschaft sind gestiegen, auch in Nordamerika. Dort verfügen noch nicht so viele Investoren über eine Dekarbonisierungsstrategie bei Immobilien und Infrastruktur wie in Europa oder im Raum Asien-Pazifik. Doch ebenso wie andernorts wird derzeit bei etwa der Hälfte eine entsprechende Maßnahmenplanung ausgearbeitet.
Soziale Faktoren spielen ebenfalls eine immer wichtigere Rolle. So gaben 60 Prozent der Befragten im asiatisch-pazifischen Raum an, dass sie soziale Ungleichheit als eines der größten Risiken für Investments an den Private-Markets in den nächsten zehn Jahren sehen. Regionenübergreifend ist der soziale Wohnungsbau eine der populärsten nachhaltigen Anlagestrategien.
Laden Sie den ganzen Bericht herunter, um mehr zur bestimmenden Rolle der Private-Markets 2025 zu erfahren.
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