Natixis IM Experten-Umfrage: Welche Private Assets 2025 im Fokus stehen (sollten)

Das Expert Collective von Natixis Investment Managers analysiert die Perspektiven für Private Assets in 2025. Während institutionelle und private Investoren nach Diversifikation und stabilen Renditen suchen, zeigen sich Chancen in Private Equity, Infrastruktur und Private Debt. Doch können die Märkte die Erwartungen erfüllen?

Akademie

20.02.2025 11:00 Uhr
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Immobilien, Private Equity, Infrastruktur, Private Debt: Für welche Private Assets sollten wir uns 2025 interessieren? Das Expert Collective von Natixis IM stellt seinen Ausblick für 2025 vor:

Private Assets, die lange Zeit institutionellen Investoren und hochvermögenden Einzelanlegern vorbehalten waren, werden von Wholesale-Anlegern zunehmend in Betracht gezogen. So sieht es jedenfalls Julien Dauchez, Head of Portfolio Advisory bei Natixis IM Solutions, gestützt auf seine Beobachtungen zu Kundenportfolios. 

Das weltweit in Private Assets verwaltete Vermögen (AUM) dürfte sich bis spätestens 2030 sogar verdoppeln. Nach Recherchen von Prequin/NIM Solutions erreichte das AUM Ende 2023 13 Bio. US-Dollar. Sowohl institutionelle Investoren als auch Privatanleger erwarten sich von der Anlageklasse verringerte Volatilität, eine Diversifizierungsquelle, zusätzliche Renditen als Ausgleich für geringere oder mangelnde Liquidität und einen längeren Investmenthorizont als bei börsennotierten Anlagen. Doch können Private Assets dem Hype gerecht werden?

„Natürlich werden Private Assets von Finanzberatern in den kommenden Jahren genauer unter die Lupe genommen“, so Julien Dauchez. „Das erwartete bessere Renditeprofil wird selbstverständlich auf die Probe gestellt. Die Leute wollen sichergehen, dass Private Equity und in geringerem Maße auch Private Debt in Bezug auf optimierte Wertentwicklung und neue Ertragsquellen auch halten, was sie versprechen.“

Wir holten Meinungen aus unserem Expert Collective ein, um zu erfahren, wie die Risiken und Chancen bei Private Equity, Immobilien, Infrastruktur und Private Debt für 2025 bewertet werden.

Ausblick für Multi Private Assets

von Philippe Faget, CAIA, Head of Private Assets bei Vega Investment Solutions

Der Ausblick für Private Assets im Jahr 2025 erfolgt an der Schnittstelle von Chancen und Wandel, getragen von einem Wachstum, das sich – wenn auch langsam – stabilisiert. Die Zentralbanken lockern die Geldpolitik. Zinssenkungen ermöglichen günstigere Finanzierungsbedingungen, während sich die Inflation weltweit weiter abschwächt. Trotz geopolitischer Spannungen und möglicher politischer Veränderungen in maßgeblichen Volkswirtschaften sind die privaten Märkte gut aufgestellt, um von strukturellen Trends wie Dekarbonisierung, KI, Gesundheitswesen und Energiewende zu profitieren. Die privaten Märkte könnten eine Kombination aus hohen risikobereinigten Renditen und der nötigen Flexibilität bieten, um in diesem Umfeld zurechtzukommen.

Private Equity

Die Private-Equity-Märkte dürften 2025 bessere Exit-Optionen verzeichnen, getragen von einem vorteilhaften operativen Umfeld und regerem IPO-Aufkommen. Das Fundraising konzentriert sich auf große Fonds, die 2024 im Jahresvergleich über 50 Mrd. US-Dollar einwarben. Die Bewertungen werden leicht anziehen, da die LPs disziplinierten Ansätzen den Vorzug geben, deren Schwerpunkt auf operationellen Verbesserungen und Kosteneffizienzen liegt, nicht auf spekulativem Wachstum. Das Buyout-Segment wird weiter dominieren, gestützt durch anhaltende Nachfrage nach Transaktionen im mittleren Marktabschnitt. VC-Investments werden sich auf wachstumsintensive Bereiche wie KI, umweltfreundliche Technologie und Biowissenschaften konzentrieren.

Private Debt

Die Private-Debt-Märkte scheinen gut positioniert, um das Public-Credit-Segment 2025 zu überrunden, und könnten durch Asset-Backed-Finanzierungen höhere risikobereinigte Renditen bieten.1 Diese Anlageklasse zeichnet sich durch ihre Illiquiditätsprämie aus, mit der sie höhere Renditen bietet als klassische festverzinsliche Wertpapiere, und durch Instrumente, die im Vergleich zu anderen Private-Assets-Klassen eine kürzere Duration aufweisen. Sie bietet maßgeschneiderte Finanzierungslösungen, oft mit Klauseln, die den Kreditgeber besser absichern und im Falle einer Umstrukturierung Übernahmemöglichkeiten vorsehen. Hochwertige private Emittenten mit soliden Bilanzen werden das Interesse der Investoren auf sich ziehen. Das gilt vor allem für Europa und Nordamerika, wo Chancen im Kreditsegment eng an robuste Geschäftsmodelle gekoppelt sind. Infrastrukturbezogene Private-Debt-Instrumente, die auf globale Dekarbonisierungsziele ausgerichtet sind, werden ein Schwerpunktbereich für institutionelle Investoren bleiben, was ihren stabilen Cashflows und ihrer Konjunkturresilienz geschuldet ist. 

Infrastruktur

Infrastruktur bleibt ein Eckpfeiler der Private-Asset-Allokation, getrieben von transformativen Megatrends wie Energiewende, Digitalisierung und Nachhaltigkeit. Investments in erneuerbare Energie, Energiespeicherung und Modernisierung der Netze dürften sich beschleunigen. Politische Unterstützung durch den IRA in den USA und den European Green Deal in Europa sorgen für anhaltende Dynamik. Umweltfreundliche Energie und Rechenzentren dürften die höchsten Renditen bringen, angeheizt durch verstärkte Nachfrage nach Cloud Computing, KI und 5G-Infrastruktur. Abfallentsorgung und Wasserversorgung dürften bei der Ausrichtung auf Nachhaltigkeitsziele ebenfalls eine entscheidende Rolle spielen. Die politische Unsicherheit im Nachgang zur US-Wahl 2024 birgt zwar neue Risiken, doch die Resilienz der Anlagen in erneuerbare Energie sichert fortgesetztes Wachstum in diesem Sektor.

Immobilien

Der europäische Immobilienmarkt tritt in eine Stabilisierungsphase ein. Die Inflation in der Eurozone sollte sich den Prognosen nach 2025 bei rund 2% normalisieren und die Zinsen dürften sinken. Dieser Trend sorgt in Verbindung mit der Stabilisierung der Anleihenrenditen für eine bessere Prognostizierbarkeit langfristiger Immobilieninvestments. Erstklassige Büroobjekte und Industrie-/Logistikanlagen bleiben widerstandsfähig. Dem liegen die Nachfrage nach E-Commerce und das Reshoring von Lieferketten zugrunde. Wohnimmobilien sind weiter mit einem strukturellen Unterangebot konfrontiert, Investments in Hotels dürften sich gut entwickeln, weil der Tourismus auflebt und die Preismodelle dynamisch sind.

Sekundärmärkte

Die Sekundärmärkte sollten 2025 weiter expandieren. Dem liegt unter anderem die wachsende Popularität von Continuation-Fonds zugrunde. Sowohl GP- also auch LP-geführte Transaktionen könnten ertragsstarken Assets Liquidität liefern und institutionellen Investoren gleichzeitig Flexibilität bieten. Infrastruktur- und Credit-Portfolios sind auf Sekundärmärkten besonders gut aufgestellt. Sie profitieren von spezialisierten Strategien und dedizierten Kapital-Pools. Die Nachfrage nach hochwertigen robusten Anlagen mit angemessenen Bewertungen dürfte hoch bleiben, vor allem in den Sektoren Konsum, Technologie und Gesundheitswesen.

Ausblick für Private Credit

von Greg Ward, Investment Director, Private Credit bei Loomis Sayles

Derzeit vergeht kaum ein Tag, an dem das Private-Credit-Segment nicht durch die Medien geht. Das liegt nicht zuletzt am rapiden Wachstum des Marktes seit der globalen Finanzkrise von 2008. Dabei konvergiert das Segment mit zunehmender Reife der Anlageklasse mit manchen Bereichen der liquiden Märkte. Doch das Wachstum dieses Marktes sollte nicht überraschen, da es ja im Nachgang zur schärferen Bankenregulierung infolge der globalen Finanzkrise gezielt herbeigeführt wurde. Wir erleben die Entwicklung einer heranreifenden Anklageklasse in Echtzeit. 

Mit dem Wachstum des Private-Credit-Segments haben sich auch die Definition und der Umfang des Marktes erweitert. Die Expansion geht weit über Direktkredite im mittleren Marktsegment hinaus und umfasst inzwischen auch Chancen mit und ohne Investment-Grade-Status sowie Unternehmens-, Infrastruktur- und Projektfinanzierungen ebenso wie Spezialfinanzierungen oder Asset-Based Lending. 

In diesem vielfältigen Chancenspektrum fokussieren wir uns insbesondere auf den Investment-Grade-Markt, den wir auf über 1 Bio. US-Dollar schätzen – mit einem jährlichen Emissionsvolumen von über 100 Mrd. US-Dollar bei rasch steigender Tendenz. Zum Universum gehören klassische Unternehmensemissionen, Infrastruktur-/Projektfinanzierungen und Spezialfinanzierungen, ein jüngeres Marktsegment, das kräftiges Wachstum verzeichnet. Chancen bei Spezialfinanzierungen sind oft individuell und komplex und erfordern Erfahrung in der spezialisierten Strukturierung. Als Ausgleich für die zusätzliche Komplexität erhalten Investoren im Gegenzug häufig mehr als die Illiquiditätsprämie, die bei Privatplatzierungen generell zu beobachten ist. 

Mit Blick auf 2025 entwickelt sich die Marktdynamik für das Private-Credit-Segment im Großen und Ganzen weiter positiv. Wir gehen davon aus, dass das Umfeld günstig bleiben dürfte. Angesichts fallender Zinsen scheint die Inflation unter Kontrolle, und die Unternehmen wirken solide. Dies schlägt sich in den jüngsten Credit Spreads nieder, die Ende 2024 verengt blieben. Doch mit dem Regierungswechsel in den USA Anfang 2025 stellen wir uns auf die Auswirkungen möglicher Zölle und einer restriktiveren Immigrationspolitik auf Unternehmen und Verbraucher ein. Im kommenden Jahr rechnen wir mit fortgesetztem Wachstum des Private-Credit-Marktes im Investment-Grade-Segment. Dies dürfte von einem breiteren Spektrum von Marktteilnehmern getragen werden (das sich beispielsweise über Sammelkonto-Investoren bei Versicherungen hinaus auch auf andere langfristige, renditeorientierte Investoren erstreckt) und ebenso von einem anwachsenden Chancenspektrum, das dazu beitragen dürfte, die regere Nachfrage zu befriedigen, wenn immer mehr Emittenten die Privatmärkte als attraktive Option für ihre Finanzierungsbedürfnisse betrachten. 

Was das Gesamtbild anbelangt, so sehen wir bestimmte säkulare Veränderungen, die für mehr Private-Credit-Angebot sorgen, einhergehend mit einem Wachstum des Gesamtzielmarktes. Die Banken dürften ihr bilanzielles Kreditgeschäft weiter verringern, was sowohl auf strengerer Bankenregulierung als auch auf der Erkenntnis beruht, dass Bankbilanzen nicht daraufhin optimiert sind, illiquide Vermögenswerte unterzubringen – ein Beispiel dafür sind die Ereignisse bei der Silicon Valley Bank 2023. Die nächste Phase der verringerten Kreditvergabe dürfte sich auf die Asset-Based-Seite beziehen und damit in Zusammenhang stehen, wie die Banken Anlagen, Forderungen und Vorräte finanzieren.

Nach unserem Eindruck schafft höhere Nachfrage mehr Optionen für Emittenten und Kreditgeber. Große Emittenten beschränken sich nicht ausschließlich auf die öffentlichen Märkte, um effizient hohe Kapitalbeträge aufzutreiben, und den Kreditgebern sagen die potenziellen Vorteile – wie höhere Renditen, Schutz vor Verlusten und Diversifizierung – ebenso zu wie die Möglichkeit zur Ausführung im großen Stil zu ausgehandelten Bedingungen. 

Wir gehen ferner davon aus, dass die sogenannte „Demokratisierung von Private Credit“ unvermeidlich ist. Versicherungsgesellschaften sind bisher als dominante Käufer im Investment-Grade-Segment des Private-Credit-Marktes aufgetreten und tun das auch weiterhin. Wir sehen jedoch Hinweise darauf, dass sich klassische Vermögensverwalter neben anderen Arten von institutionellen Investoren wie Pensionskassen im Auftrag institutioneller Großkunden und auf Privatanleger ausgerichteter Produkte rasch als maßgebliche Käufer abzeichnen. 

Wir stellen darüber hinaus fest, dass etliche öffentliche/private Intervallfonds und andere privatanlegerorientierte Strategien aufgelegt werden und Kapital anziehen. Kurz, Berater und Investoren sprechen auf die Renditeaufschläge an, die im Vergleich zu den öffentlichen Märkten erzielbar sind, und ebenso auf die Vielfalt der Chancen und den verfügbaren Schutz in Abwärtsrichtung, die von privaten Transaktionen geboten werden – und sie sind zunehmend bereit, in Bezug auf die inhärente Liquidität Kompromisse einzugehen, um sich diese Vorteile zu verschaffen. Wir gehen davon aus, dass sich dieser Trend fortsetzt.

Ausblick für Private Equity

von Eric Deram, Geschäftsführender Gesellschafter bei Flexstone Partners

Auf dem Private-Equity(PE)-Markt herrscht mit dem Rückgang der Zinsen wieder regeres Geschehen. Das Zinsniveau hat enormen Einfluss auf das Maß an Aktivität. Die Lockerung der Geldpolitik hat das Interesse institutioneller Investoren an der Anlageklasse neu belebt. Nach zwei Jahren der Abschwächung nehmen die Exits wieder zu. Wir beobachten eine Erholung des Geschäfts im letzten Quartal sowie ein Aufleben des Fusions- und Übernahmeaufkommens.

Wir rechnen mit einem anhaltenden Rückgang der Zinsen, die allerdings höher bleiben werden als im vorausgegangenen Jahrzehnt. Kontraintuitiv können hohe Zinsen für PE ein notwendiges Übel sein, da sie Investoren mehr Disziplin abfordern. Unserer Einschätzung nach kann sich diese Disziplin in eine bessere Wertentwicklung übersetzen.

Natürlich ist Private Equity nicht gegen Volatilität und Rezessionsphasen gefeit, wie wir sie in den letzten zwei Jahren erlebt haben. Doch langfristig bleibt der Ausblick ausgesprochen positiv. Mitunter bieten sich sogar fantastische Investmentchancen – nicht zuletzt aufgrund der Energiewende und ganz allgemein der technischen Innovationen, die dazu beitragen werden, den Klimawandel zu bewältigen.

Kurz, unserer Ansicht nach hat PE eine glänzende Zukunft. Unserer Schätzung nach beläuft sich das in Private Assets investierte AUM zwar immer noch auf unter 10% des gesamten investierbaren Vermögens, und insbesondere auf Private Equity entfällt im Vergleich zu börsennotierten Aktien nur ein Bruchteil, doch über 80% aller Unternehmen weltweit sind nicht börsennotiert und benötigen PE-Finanzierung. Infolgedessen wird die Finanzierung nicht börsennotierter Unternehmen für wirtschaftliche Entwicklung und Innovation weiterhin eine wesentliche Rolle spielen.

Auch das Interesse von Einzelanlegern an Private Equity wächst weiter. ELTIF-2 dürfte die Demokratisierung von Private Assets in Europa durch die Auflegung semiliquider Evergreen-Fonds unterstützen. Dabei sind mehrere Probleme sorgfältig zu berücksichtigen. Da ist zunächst die Liquidität: Obwohl sich semiliquide Fonds herausbilden, sind diese Investmentstrategien grundsätzlich illiquide und daher nicht unbedingt für jeden als Direktanlage empfehlenswert – es sei denn im Rahmen von Pensionsplänen.

Dann sind da die Kosten: Private-Equity-Produkte für Privatanleger sind deutlich teurer als solche für institutionelle Investoren. Wir müssen ganz klar genau darauf achten, wie wir verschiedene Anlegertypen über diesen Umstand aufklären, sonst besteht die Gefahr, dass wir die Dynamik einer potenziell besseren Investment-Performance ruinieren.

Bei Flexstone fokussieren wir uns bei Private-Equity-Investments auf das kleine und mittlere Marktsegment in der Überzeugung, dass sich auf diesem Markt manche der attraktivsten Chancen bieten. Unsere Strategie beruht auf der Erzielung beständiger, überzeugender Renditen durch nachhaltige Wertschöpfung. Das Leverage-Niveau wird dabei unter dem Marktdurchschnitt gehalten. Operationelle Wertschöpfung und ein konservativer Umgang mit Leverage sind und waren stets tragende Säulen unseres Investmentansatzes.

Mit unserem 20-jährigen Jubiläum im Jahr 2025 blicken wir auf zwei Jahrzehnte disziplinierter, beständiger Investments über Vintages und geografische Regionen hinweg zurück, was wir unserer globalen Präsenz und unserer lokalen Abdeckung großer Private-Equity-Zentren in den USA, Europa und Asien verdanken.

Mit Blick auf die Zukunft positionieren die Entwicklung der Regulierung, die Energiewende und das wachsende Interesse von Privatanlegern Private Equity als ideale Anlageklasse, die sich 2025 und darüber hinaus an die Spitze setzen kann.

Ausblick für nachhaltige Sachanlagen

von Raphael Lance, Head of Real Assets bei Mirova

Wir sind der Überzeugung, dass ungeachtet der Wahl Donald Trumps und des wachsenden Populismus in vielen europäischen Ländern die Wende inzwischen im Gang ist und es kein Zurück mehr gibt. Die Vorschriften in Europa bleiben ein stützender Faktor für nachhaltige Investments. So schreibt die EU-Richtlinie hinsichtlich der Nachhaltigkeitsberichterstattung von Unternehmen (Corporate Sustainability Reporting Directive, CSRD) seit Januar 2024 vor, dass große börsennotierte europäische Unternehmen ausführliche Informationen über ihre Wirkung, ihre Risiken und Chancen in Bezug auf Umwelt, Soziales und Unternehmensführung (ESG) veröffentlichen müssen. Ferner wird die neue Europäische Kommission, nach wie vor unter dem Vorsitz von Ursula von der Leyen, den zweiten Akt des Green Deal in Angriff nehmen, der in der vorangegangenen Legislaturperiode angestoßen wurde. Er ist darauf ausgelegt, über die nächsten zehn Jahre nachhaltige Investitionen in Höhe von 1 Bio. US-Dollar zu mobilisieren, um Klimaneutralität bis spätestens 2050 zu erreichen.

Allein die Dekarbonisierung von Energie wird weltweit enorme Investitionen von 4,5 Mrd. US-Dollar pro Jahr bis 2050 erfordern. Nach Angaben der Internationalen Energieagentur belief sich diese Zahl noch 2023 nur auf 1,8 Mrd. Erneuerbare Energie gehört zu den wachstumsintensivsten Segmenten des Infrastrukturmarktes. Das ist ein Bereich, in dem Mirova gut aufgestellt ist – mit einer Präsenz und Entwicklung auch außerhalb der Grenzen Europas, in Australien, Asien und Afrika. Bei der Energiewende geht es um mehr als um die CO2-arme Stromerzeugung aus Wind- und Sonnenkraftwerken. Sie umfasst auch Stromnetze, Speicherung, Mobilität, Wasserstoff und Ladestationen etc. – allesamt Investmentchancen für Mirova.

 Wir bei Mirova sind ferner überzeugt davon, dass Technologie bei den verschiedenen Umwälzungen (ökologischer, wirtschaftlicher, sozialer und gesellschaftlicher Art), die wir durchlaufen, eine wesentliche Rolle spielen kann. Durch unsere auf Wirkung ausgerichteten Private-Equity-Fonds investieren wir in Unternehmen, die bewährte technische Lösungen für verschiedene Herausforderungen durch den ökologischen und sozialen Wandel liefern und unseres Erachtens solide Wachstumsaussichten bieten. Finanzielle Wertentwicklung und das Interesse an Wirkung sind miteinander vereinbar.

Der jüngste COP-16-Gipfel in Cali (Kolumbien) führte uns die existenzielle Dringlichkeit von Investments in Lösungen vor Augen, um den Zusammenbruch der biologischen Vielfalt aufzuhalten. Das Ausmaß des Finanzierungsbedarfs (von rund 700 Mrd. US-Dollar im Jahr) vermittelt eine Vorstellung vom Potenzial der Investments in Naturkapital.

Ausblick für Immobilien

von Hans Vrensen, Head of Research & Strategy Europe bei AEW

Die Immobilienrenditen korrelieren in aller Regel mit der Entwicklung der langfristigen Trends bei Staatsanleihen. Die Inflation, die die Zinserhöhungen ausgelöst hatte, geht zurück und dürfte sich in der Eurozone wie auch im Vereinigten Königreich 2025 um das Zentralbankziel von 2% einpendeln. Daher haben die Zentralbanken bereits damit begonnen, die Zinsen zu senken. 

Diese Lockerung der Geldpolitik und der erwartete Rückgang bei zehnjährigen Staatsanleihen sollte dazu beitragen, die All-in-Kosten von Immobilienkrediten in der Eurozone (von 3,8% im dritten Quartal 2024) weiter zu dämpfen. Sie sind bereits unter die Rendite von Immobilien gefallen. Dieser Abstand, der es Equity-Investoren ermöglicht, Fremdkapital wertsteigernd zu nutzen, dürfte 2025 sowohl in der Eurozone als auch im Vereinigten Königreich noch größer werden.

Ein Hinweis auf die verbleibenden Herausforderungen bei der Refinanzierung alter Kreditpositionen ist, dass die geschätzte Finanzierungslücke („Debt Funding Gap“) in Europa für 2025 bis 2027 auf 86 Mrd. Euro zurückgegangen ist und inzwischen noch 13% der vergebenen Kredite ausmacht (gegenüber 17% im April 2024 für den Zeitraum von 2024 bis 2026).

Das Vertrauen der Vermögensverwaltungsgesellschaften, gemessen von den IPE Real Assets Expectations im zweiten Quartal 2024, nimmt zu – und zwar mit der größten positiven Veränderung im Quartalsvergleich bei Wohn- sowie Industrieobjekten. AEW geht gattungsübergreifend von einer Erholung des Investitionsvolumens bei Immobilien in Europa für 2024 (von 170 Mrd. Euro) und 2025 (von 200 Mrd. Euro) aus, da die Preiserwartungen von Käufern und Verkäufern konvergieren, nachdem der Kapitalwert 2022 und 2023 zurückgegangen ist.

Die Leerstandsquote, die während der Lockdowns und der Pandemie gestiegen war, verringert sich wieder und fällt sektorübergreifend (Einzelhandel, Wohnen, Logistik) auf den meisten europäischen Märkten unter 4%. Eine Ausnahme bildet Büroraum. Dieser Sektor weist mit 9% die höchste Leerstandsquote auf, die jedoch bis Ende 2029 auf 7% sinken soll.

Für die nächsten fünf Jahre geht AEW von einem Basisszenario aus, das erstklassige Büroflächen, gefolgt von Wohn- und Logistikobjekten, als aussichtsreichste Segmente erachtet, die jährliche Mietsteigerungen für 2025 bis 2028 zwischen 2% und 2,5% erreichen dürften.

Diese Zuwächse bei den Mieten veranlassen AEW in Verbindung mit einer Renditeverknappung um 20 bis 70 Bps, sektorübergreifend für Immobilien in Europa eine durchschnittliche Gesamtjahresrendite von 9,2% für den Zeitraum von 2025 bis 2029 anzusetzen. Erstklassige Büroobjekte und Frankreich sollten auf Gesamtertragsbasis besser abschneiden als andere Immobiliengattungen und Länder. Im pessimistischen Szenario, das von höherer Inflation und geringerem BIP-Wachstum ausgeht, verringern sich die Gesamtrenditen für denselben Zeitraum für alle Sektoren und Länder auf 8,6% pro Jahr. 

Diese Renditeaussichten mögen manchen optimistisch erscheinen, die noch an den Bewertungsrückgängen zu knapsen haben, doch sie entsprechen der Erholung der Kapitalwerte, die nach der Krise von 2008 zu beobachten war. Damals dauerte es sieben Jahre, bis die Kapitalwerte auf Vorkrisenniveau zurückgefunden hatten. Unser Basisszenario prognostiziert, dass die Kapitalwerte nach 7,5 Jahren wieder das Niveau vom zweiten Quartal 2022 erreichen werden, also im vierten Quartal 2029. Das bestätigt, dass unser Basisszenario durchaus plausibel ist – vor allem angesichts der höheren Ertragsrenditen, die derzeit auf dem Markt verfügbar sind.

Mirova, AEW, Vega Investment Solutions, Loomis Sayles und Flexstone Partners sind Gesellschaften aus dem Affiliate-Netzwerk von Natixis Investment Managers und an unserem Expert Collective beteiligt.

1 Die in der Vergangenheit erzielten Ergebnisse sind kein Indikator für künftige Ergebnisse.

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