Die Aviva Investors Private Markets Study 2025 hat ein Stimmungsbild bei 500 institutionellen Anlegern mit einem verwalteten Vermögen von 4,3 Bio. USD in Asien, Europa und Nordamerika eingefangen. Die Ergebnisse zeigen, wie sich die Portfolios institutioneller Anleger weltweit in ihrer Zusammensetzung verändern und ein zunehmend komplexeres Geflecht an Motiven hinter Anlageentscheidungen steht. Auch die Illiquiditätsprämie spielt dabei mittlerweile eine Rolle. Gleichzeitig stellen Fragen wie Transaktionskosten und der Bedarf an qualitativ hochwertigen Daten eine Herausforderung in einem ansonsten vielversprechenden Private-Market-Umfeld dar.
Mit der zunehmenden Sensibilisierung für das Thema Nachhaltigkeit und einem stärker in den Vordergrund rückenden Rezessions- und Liquiditätsrisiko bleiben die Private Markets ein wichtiges Marktsegment für Kapitalanlagen. Diese Studie wirft ein Schlaglicht auf die Trends, Chancen und Hürden für Anleger auf dem Weg zu langfristiger Outperformance.
Wertentwicklung bleibt entscheidender Faktor für Asset Manager
Nachweislicher Anlageerfolg ist aus Anlegersicht nach wie vor das wichtigste Kriterium bei der Auswahl eines Partners für die Verwaltung ihrer Private-Market-Investments. 76 Prozent der Befragten sehen dies so, 2023 lag dieser Wert noch bei 68 Prozent.
Attraktive Gebühren spielen ebenfalls eine große Rolle. Für 68 Prozent der befragten Anleger sind sie ein wichtiger Faktor, gefolgt von nachweislicher Expertise in Strategien mit einem Themen- oder Sektorschwerpunkt.
Knapp zwei Drittel der staatlichen Institutionen und 57 Prozent der leistungsorientierten Pensionspläne nannten die Qualität des Prozesses zur Integration von ESG-/Nachhaltigkeitsaspekten als wichtigen Faktor. Bei anderen Anlegertypen gilt dies nur für etwa die Hälfte. Je größer die Institution, desto höher der Stellenwert, der dem Thema ESG beigemessen wird.
60 Prozent der staatlichen Institutionen nannten auch erweitertes oder kundenspezifisches Reporting als wichtiges Kriterium.
Zufriedenheitswerte in diesem Jahr niedriger
Der Prozentsatz der Anleger, die mit der Wertentwicklung zufrieden sind, ist weltweit auf 61 Prozent gefallen. 2023 waren es noch 75 Prozent. Die Private Markets enttäuschten 2024 mit Renditen, die gegenüber dem Höhenflug an den Aktienmärkten und den durchaus ansehnlichen Renditen von Unternehmensanleihen verblassten.
68 Prozent der beitragsorientierten Pensionspläne waren mit der Wertentwicklung ihrer Anlage zufrieden. Bei den staatlichen Institutionen war dies nur bei knapp 35 Prozent der Fall.
Auch in anderen Bereichen ist die Anlegerzufriedenheit gesunken, vor allem in Bezug auf die Qualität erweiterten oder kundenspezifischen Reportings, mit einem Rückgang von 82 Prozent im Jahr 2023 auf lediglich 56 Prozent.
Diversifizierung weiterhin zentrales Motiv, aber Illiquiditätsprämie gewinnt an Bedeutung
Diversifizierung ist nach wie vor das zentrale Motiv für Anlagen an den Private Markets. Dies gilt für alle drei Regionen und alle Anlegerkategorien, insbesondere für staatliche Altersvorsorgeeinrichtungen (79 Prozent nannten diesen Aspekt als Hauptgrund für ihr Engagement) und im Regionenvergleich für kanadische Investoren (93 Prozent). Mit Blick auf das nächste Jahr dürfte das Diversifizierungsargument jedoch an Bedeutung verlieren.
Im Gegenzug gewinnt das zum Teil aus ihrer genuinen Illiquidität resultierende enorme Renditepotenzial gegenüber börsennotierten Werten an Bedeutung. Weltweit nannten 40 Prozent aller institutionellen Anleger die Illiquiditätsprämie als einen der drei Hauptgründe für ein Engagement an den Private Markets. Ein Jahr zuvor lag dieser Wert noch bei 25 Prozent. Dieses Charakteristikum wird im nächsten Jahr noch stärker in den Vordergrund rücken.
Die Illiquiditätsprämie wird vor allem von institutionellen Anlegern in Nordamerika sehr geschätzt: 48 Prozent nannten sie als einen der Hauptgründe für ein Engagement an den Private Markets heute. Damit ist sie das zweitwichtigste Auswahlkriterium. Über einen Zeithorizont von zwei Jahren liegt der Wert bei 54 Prozent. „Dies ist möglicherweise ein Anzeichen dafür, dass die Private Markets als Anlagesphäre mittlerweile einen höheren Reifegrad erreicht haben. Anleger haben mehr Erfahrung und nutzen erfolgreich eine wachsende Bandbreite an Daten“, so David Hedalen, Head of Private Markets Research.
Anleger schauen auf Bewertungen und Transaktionskosten
Hohe Transaktionskosten und Bewertungen waren die größten Hürden für ein Investment in allen drei Regionen und bei allen Anlegertypen. Ein hohes Bewertungsniveau wurde insbesondere von 64 Prozent der kanadischen Anleger kritisch gesehen, weltweit von 46 Prozent und in den USA von 36 Prozent. Für institutionelle Anleger aus Nordamerika besteht ein Haupthindernis für ein Engagement an den Private Markets darin, dass es kaum möglich ist, die Wertentwicklung an einer Benchmark zu messen. „Während wir immer bessere Daten zu den Private Markets bekommen und Anleger heute Zugang zu einem größeren Datenpool zu diesen Märkten haben als je zuvor, ist der Mangel an geeigneten Benchmarks nach wie vor ein Hemmschuh für größeres Anlegerinteresse“, erklärt Hedalen.
Unter europäischen Anlegern gab eine nicht zu vernachlässigende Minderheit den Aktienmärkten den Vorzug. Obwohl Anleger ihren Angaben zufolge weniger Schwierigkeiten bei der Suche nach geeigneten Investments hatten als noch 2023, bleibt diese Problematik die drittgrößte Hürde für eine Ausweitung des Engagements an den Private Markets. 45 Prozent der beitragsorientierten Pensionspläne nannten dies als einen Grund.
Anleger sehen vor allem drei große Risiken
In allen drei Regionen ist eine globale Rezession aus Anlegersicht nach wie vor das größte Risiko. Angesichts der robusten Konjunktur in den USA ist es dabei durchaus überraschend, dass nordamerikanische Investoren diese Sorge vergleichsweise stärker umtreibt.
Als zweitgrößtes Risiko bei Private-Market-Investments wurden aus einer globalen Perspektive Liquiditätsrisiken genannt. Knapp die Hälfte aller Befragten und gut die Hälfte der beitragsorientierten Pensionspläne von Unternehmen sehen diesen Punkt kritisch. An dritter Stelle stehen politische Risiken, die 43 Prozent aller Befragten Sorgen bereiten.
Neben anderen allgemein anerkannten Risiken wurde die Gefahr einer Überschuldung von knapp der Hälfte der befragten Finanzinstitute als Risikofaktor genannt. Damit hat sich dieser Prozentsatz gegenüber dem vergangenen Jahr fast verdoppelt. Im weltweiten Mittel liegt dieser Wert bei 36 Prozent.
Jüngste Entwicklungen unterstreichen Bedeutung der Geopolitik
Vor dem Hintergrund wachsender globaler Spannungen wurden Veränderungen in der geopolitischen Tektonik in Form von Handelskonflikten von 73 Prozent der Befragten als das größte Risiko für Anleger auf Sicht der nächsten zehn Jahre eingestuft. Finanzinstitute und staatliche Institutionen sehen diese Entwicklung mit besonderer Sorge (80 bzw. 85 Prozent der Befragten), wie auch Investoren in China, Japan, Singapur, Südkorea, Kanada und Spanien (alle in der Spanne von 80 bis 85 Prozent).
Auf Platz zwei folgt nur mit geringem Abstand die demographische Entwicklung, die 82 Prozent der Versicherer skeptisch sehen, sowie auf Platz drei der technologische Fortschritt wie die Entwicklung im Bereich künstliche Intelligenz. Für 60 Prozent der Investoren im Raum Asien-Pazifik steht zudem das Thema soziale Ungleichheit ganz oben auf der Tagesordnung.
Chancen und Risiken durch Technologie und Demographie
Die technologische und demographische Entwicklung sind zwar mit Risiken verbunden, bergen für Anleger aber auch Chancen.
Weltweit zählen 76 aller Anleger den technologischen Fortschritt zu den Top 3-Faktoren, von denen sie sich renditeträchtige Anlagechancen versprechen. Staatliche Versorgungseinrichtungen (83 Prozent) und staatliche Institutionen (90 Prozent) zeigten sich hier besonders optimistisch.
An weiteren Faktoren nannten 69 Prozent aller Befragten den demographischen Wandel und 63 Prozent die Klimawende. Dabei überrascht es wohl kaum, dass Letzterem in Europa größere Bedeutung beigemessen wird als in den USA (70 Prozent im Vergleich zu 49 Prozent).
Im Gegensatz dazu sahen 60 Prozent der nordamerikanischen Anleger Chancen in geopolitischen Verschiebungen, wohl im Hinblick auf die „America Frist“-Agenda von Donald Trump.
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