- Höhere Aktienquote: 54 % der deutschen Investoren planen, ihre Aktienallokation zu erhöhen (2024: 50 %).
- Reduzierung von Cash-Beständen: 36 % wollen ihre Liquiditätsreserven abbauen (global: 19 %).
- Wachsendes Interesse an Private Markets: 69 % planen eine verstärkte Allokation in diesem Bereich in den nächsten fünf Jahren.
- Fokus auf Immobilien: 51 % wollen ihre Investitionen in Real Estate ausweiten (2024: 24 %).
- Impact-Investing gewinnt an Bedeutung: Zwei Drittel der deutschen Investoren orientieren sich an den Sustainable Development Goals (SDGs).
Obwohl 83 % der deutschen Investoren mit steigender Marktschwankung rechnen, zeigen sie sich risikobereiter als ihre internationalen Pendants. Während weltweit 34 % ihre Inflationsabsicherungen ausbauen wollen, sind es in Deutschland nur 28 %. Statt Absicherung setzen deutsche Investoren verstärkt auf Aktien: 54 % planen eine Erhöhung ihrer Aktienquote – eine Umkehr zum Vorjahr, als fast die Hälfte ihre Aktienbestände reduzierte.
Auch die Cash-Bestände sollen verringert werden: Während global nur 19 % der Investoren ihre Liquidität reduzieren wollen, sind es in Deutschland fast doppelt so viele (36 %). Deutsche Investoren nutzen damit gezielt Marktopportunitäten, während viele internationale Anleger weiterhin vorsichtiger agieren.
„Analog zu dem, was wir weltweit von unseren Kunden hören, erwartet auch eine deutliche Mehrheit der Befragten in Europa in diesem Jahr eine erhöhte Volatilität und größere geopolitische Risiken. Es überrascht daher nicht, dass dies auch in der Zusammenstellung der Portfolios für das Jahr 2025 von den befragten Investoren entsprechend berücksichtigt wird“, erläutert Romina Smith, Leiterin Kontinentaleuropa bei Nuveen.
Private Markets mit stabiler Nachfrage
Das Interesse an Private Markets wächst weiter: 69 % der deutschen Investoren planen eine stärkere Allokation in diesem Segment in den nächsten fünf Jahren. Besonders Immobilien gewinnen an Bedeutung. 51 % der Befragten wollen ihr Immobilienportfolio ausbauen – ein signifikanter Anstieg gegenüber 2024 (24 %). Auch Investitionen in private Infrastruktur werden verstärkt: 58 % der Investoren setzen auf diesen Sektor, verglichen mit 50 % im globalen Durchschnitt.
„Bei deutschen Investoren sehen wir ein starkes Interesse an Private Assets, insbesondere in den Bereichen Value-Add und Core-Immobilien sowie private Infrastruktur, die langfristige Stabilität und Inflationsschutz verspricht“, erklärt Christina Volkmann, Leiterin Deutschland bei Nuveen.
Impact-Investing als fester Bestandteil der Strategie
Zwei Drittel der deutschen Investoren berücksichtigen die Sustainable Development Goals (SDGs) bei der Bewertung von Impact-Investments – ein Wert, der über dem globalen Durchschnitt von 51 % liegt. Zudem verfolgen 50 % der deutschen Investoren eine separate strategische Asset-Allocation für Impact-Investments (global: 45 %).
Ein wachsender Fokus liegt auf naturbezogenen Anlagen: 56 % der deutschen Investoren nennen die Eindämmung von Klimarisiken als Hauptmotivation, während 51 % die Renditechancen von Investments in Naturkapital als treibenden Faktor ansehen.
„65 % der Investoren planen ihre Allokation in Private Markets zu erhöhen und unterstreichen damit die Vorteile des langfristigen Wachstumspotenzials und der relativen Stabilität von inflationsabsichernden Anlageklassen wie Infrastruktur, Private Equity und Krediten“, ergänzt Romina Smith.
Nuveen und CoreData befragten im Oktober und November 2024 800 globale institutionelle Investoren, davon 33 Prozent aus Nordamerika, 43 Prozent aus Europa und dem Nahen Osten und Afrika (EMEA) und 24 Prozent aus der Region Asien-Pazifik. Aus Deutschland haben 80 Investoren teilgenommen, darunter 36 Versicherer, 37 Pensionsfonds und 6 Stiftungen. Bei den Teilnehmern handelt es sich um Entscheidungsträger aus den Bereichen betriebliche Altersvorsorge, öffentliche/staatliche Altersvorsorge, Versicherungsgesellschaften, Stiftungen, Altersvorsorgefonds, Staatsfonds und Zentralbanken. 54 Prozent der befragten Vermögenseigentümer repräsentieren Organisationen mit einem Vermögen von 10 Milliarden Dollar und mehr, und 46 Prozent der Befragten stammen aus Organisationen mit weniger als 10 Milliarden Dollar, wobei das Mindestvermögen 500 Millionen Dollar beträgt. Die Umfrage hat eine Fehlermarge von ± 3,5 Prozent bei einem Konfidenzintervall von 95 Prozent.