Zugang zu Private Markets mit Evergreen-Struktur
Ende März 2025 hat Natixis Investment Managers den „Natixis Multi Private Assets Navigator“ offiziell lanciert (PrivateMarkets360 berichtete) – einen Evergreen-ELTIF 2.0, der eine breite Diversifikation über Private Equity, Private Debt, Infrastruktur und Immobilien mit vierteljährlicher Liquidität kombiniert. Das Produkt richtet sich an semi-professionelle und qualifizierte Privatanleger und wurde von Vega Investment Solutions, einer Tochtergesellschaft von Natixis IM, konzipiert und aufgelegt.
„Wir wollten eine Lösung schaffen, die sowohl geografisch, strategisch als auch managerseitig breit diversifiziert ist – und gleichzeitig zugänglich für Anleger, die erstmals in Private Markets investieren möchten“, erklärt Philippe Faget, Head of Private Assets bei Vega, im Gespräch mit PrivateMarkets360. Die Struktur sei bewusst so gewählt worden, dass keine Kapitalabrufe erforderlich sind und Anleger nach fünf Jahren vierteljährlich aussteigen können.
Multi-Asset-Ansatz als zentrales Unterscheidungsmerkmal
Während viele ELTIFs der ersten Generation monolinear konzipiert waren – etwa rein auf Infrastruktur fokussiert – verfolgt der „Navigator“ von Beginn an einen Multi-Asset-Ansatz. Faget betont: „In einer Evergreen-Struktur ist Diversifikation essenziell, nicht nur zur Risikostreuung, sondern vor allem für stabile Ausschüttungen. Denn in schwierigen Marktphasen funktionieren nicht alle Assetklassen gleich.“
Die Allokation soll aktiv über Marktphasen hinweg gesteuert werden – gestützt auf ein internes Private-Markets-Investmentkomitee. Je nach Umfeld kann Kapital innerhalb bestimmter Bandbreiten flexibel zwischen den Anlageklassen verschoben werden. Die Möglichkeit zur Reallokation aus laufenden Ausschüttungen ist ein zentraler Vorteil gegenüber klassischen Closed-End-Fonds.
Unabhängige Managerselektion als Performancefaktor
Ein weiterer Kern des Fondsdesigns ist die unabhängige Selektion der Zielfonds. Der Fonds nutzt die Multi-Boutique-Struktur von Natixis IM, greift aber nicht automatisch auf interne Strategien zurück. „Wenn ein gruppeninterner Fonds unseren Anforderungen nicht genügt, investieren wir extern“, so Faget. Entscheidend sei allein die Qualität des Managers, nicht dessen Zugehörigkeit zur Gruppe.
Die Due Diligence erfolgt durch ein unabhängiges Investment Office sowie ein „Conviction Committee“. Alle Manager – intern wie extern – durchlaufen den gleichen Auswahlprozess, der laut Faget besonders auf Konsistenz, Track Record und Marktpositionierung fokussiert.
Liquiditätsstruktur: Drei-Säulen-Ansatz
Der „Navigator“-Fonds sieht eine fünfjährige Mindesthaltefrist vor. Danach können Investoren quartalsweise Rückgaben stellen – im Rahmen der verfügbaren Liquidität. Um diese zu sichern, hat Vega ein dreistufiges System implementiert: Eine Cash-Quote von 15 % in Geldmarktinstrumenten, regelmäßige Rückflüsse aus den Investments sowie gegebenenfalls Verkäufe über den Sekundärmarkt. „Gerade bei Evergreen-Produkten ist Liquiditätssteuerung der entscheidende Punkt. Wir haben das sehr bewusst strukturiert“, so Faget.
Private Assets als langfristiger Portfolio-Baustein
Michael Jäger, Head of Private Assets CEE bei Natixis IM, hebt den strategischen Anspruch des Produkts hervor: „Mit dem neuen ELTIF bieten wir eine breite Diversifikation über verschiedene Anlageklassen hinweg, kombiniert mit der Möglichkeit, das Portfolio flexibel an veränderte Marktbedingungen anzupassen. So schaffen wir eine robuste, langfristige Investmentlösung für anspruchsvolle Anleger.“
Patrick Sobotta, Geschäftsführer für Zentral- und Osteuropa, ergänzt: „Private Assets sind kein kurzfristiger Trend, sondern eine tragende Säule moderner Portfolios. Mit dem ‚Navigator‘ unterstreichen wir unser Engagement für praktikable, investierbare Lösungen – ergänzt durch Initiativen wie unsere Private Asset Academy.“
Einstiegsmoment: Marktverwerfungen als Chance
Trotz geopolitischer Unsicherheiten und volatiler Märkte sieht Vega den aktuellen Zeitpunkt als günstig an. „Gerade jetzt eröffnen sich selektiv attraktive Einstiegsmöglichkeiten – etwa im europäischen LBO-Segment, bei Infrastrukturtiteln mit Fokus auf Energieunabhängigkeit oder im Bereich Tourismusimmobilien“, so Faget. Der Vorteil des Fonds liege darin, sukzessive über Marktzyklen hinweg Kapital zu investieren – und nicht alles zu einem Zeitpunkt allokieren zu müssen.
Fazit
Mit dem „Navigator“ verfolgt Natixis IM einen langfristigen, strategisch gemanagten Zugang zu Private Markets – mit klarer Struktur, aktiver Allokation und breiter Diversifikation. Der Fonds richtet sich explizit an Anleger, die Private Assets als festen Bestandteil moderner Portfolios etablieren möchten – navigiert von einem erfahrenen Managementteam, das sich flexibel auf Marktzyklen einstellen kann.
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