Wie Goldman Sachs Asset Management im Rahmen der jährlichen globalen Versicherungsumfrage mitteilte, bewerten Versicherer Private Credit erneut als die Anlageklasse mit dem höchsten Renditepotenzial. 61 Prozent erwarten 2025 hier die besten Gesamterträge – vor US-Aktien (57 Prozent) und Private Equity (55 Prozent). Die steigende Allokation unterstreicht den Trend zur stärkeren Diversifizierung weg von börsennotierten Titeln.
Inflation als größtes makroökonomisches Risiko
Inflation bleibt das dominierende Risiko für Versicherungsportfolios: 52 Prozent der Befragten stuften sie als größte Bedrohung ein – ein deutlicher Anstieg gegenüber dem Vorjahr. Auch geopolitische Spannungen und Marktvolatilität zählen weiterhin zu den Top-Risiken. Trotz dieser Unsicherheiten bleibt die Nachfrage nach illiquiden Strategien hoch.
Private Markets gewinnen weiter an Gewicht
Unabhängig von den Inflationssorgen erwarten Versicherer, dass Private Markets überdurchschnittliche Renditen liefern können. Besonders Private Credit gilt mit 61 Prozent Nennungen erneut als attraktivste Anlageklasse. Damit bestätigen sich die Prioritäten bei der Allokation:
58% wollen Private Credit ausbauen
40% planen mehr in private Schuldtitel mit Investment-Grade-Rating
36% streben höhere Allokationen in assetbasierte Finanzierungen an
32% fokussieren sich auf Infrastrukturanleihen
29% setzen verstärkt auf Private Equity
Im Gegensatz dazu fällt das Interesse an börsennotierten Aktien deutlich geringer aus: Nur 17 Prozent der Versicherer wollen ihre Allokation in US-Aktien erhöhen, bei europäischen Aktien sind es lediglich zehn Prozent.
„Der Private Credit-Markt hat in den letzten zehn Jahren einen bedeutenden Wandel erfahren“, sagte Matt Armas, Global Head of Insurance bei Goldman Sachs Asset Management. „Wir erwarten, dass er auch 2025 weiter wachsen wird. So haben Versicherungsunternehmen zahlreiche Möglichkeiten, ihre Direct Lending Portfolios zu diversifizieren und gleichzeitig attraktive risikoadjustierte Renditen zu erzielen.“
KI als Treiber für Konsolidierung
Ein weiterer Trend ist der zunehmende Einsatz von Künstlicher Intelligenz. 90 Prozent der Versicherer nutzen KI bereits oder planen dies. Laut der Studie ist KI ein wesentlicher Faktor für Effizienzgewinne und könnte M&A-Aktivitäten weiter befeuern.
Studiendaten im Überblick
Die Umfrage „The Great Pivot“ basiert auf den Antworten von 405 CIOs und CFOs aus Versicherungsunternehmen mit einem Gesamtvermögen von über 14 Billionen US-Dollar. Sie wurde zwischen Januar und Februar 2025 durchgeführt und bietet Einblicke in Anlagestrategien, Risikobewertungen und Markttrends im Versicherungssektor.
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