Wachsendes Interesse an inländischem Wachstumskapital
Schweizer Pensionskassen richten den Blick verstärkt auf den heimischen Private-Equity-Markt, obwohl regulatorische Barrieren und ein begrenztes Angebot an investierbaren Vehikeln bisher ein Hindernis darstellen. Laut einer Mitteilung von Swisscanto an IPE hat der Asset Manager kürzlich den Fonds „Private Equity Switzerland Growth II L-QIF“ lanciert. Dieser investiert gezielt in innovative, skalierbare Schweizer Unternehmen aus den Bereichen Healthcare, Industrie sowie Informations- und Datendienste.
Bereits mehrere Pensionskassen hätten sich laut Swisscanto für ein Commitment zum Fonds entschieden, der bis zum dritten Quartal ein First Closing bei rund CHF 150 Mio. anstrebt. Der neue Fonds ist Teil einer wachsenden Private-Markets-Palette von Swisscanto, die unter anderem den bereits vollständig platzierten Vorgängerfonds sowie einen klimabezogenen Globalfonds umfasst.
Diversifikation in CHF-dominierten Portfolios
Ein Treiber des Interesses ist laut Swisscanto die Möglichkeit zur Portfolio-Diversifikation bei gleichzeitigem Verzicht auf Währungsrisiken. Auch Complementa beobachtet ein zunehmendes, wenn auch noch begrenztes Engagement in Schweizer Private Equity und Infrastruktur – während Private Debt bislang kaum Beachtung findet. Gründe seien unter anderem ein bereits hoher Home Bias in traditionellen Assetklassen sowie das begrenzte Angebot an institutionstauglichen Produkten.
Neue Initiativen fördern Marktbreite
Mit Programmen wie der von UBS und Swisscom initiierten Deep Tech Nation Switzerland Foundation, die CHF 50 Mrd. an Venture Capital mobilisieren soll, weitet sich das Spektrum an zugänglichen Private-Market-Lösungen langsam aus. Laut Complementa könnten Pensionskassen solche Allokationen künftig als „Satelliteninvestments“ nutzen, sofern die Gesamtallokation in inländische Assets nicht überproportional hoch sei.
Private Equity bleibt komplex
Nach Einschätzung von PPCmetrics liegt der durchschnittliche Private-Equity-Anteil in Schweizer Pensionskassen bei rund 2,5 %, zumeist in globalen Strategien. Zwar wurde 2022 eine eigene Kategorie für heimisches Private Equity und Private Debt geschaffen, doch bleiben Komplexität, begrenzte Ressourcen und enge Risikobudgets Hindernisse. Vorteile wie politische Stabilität und der Wegfall von Währungsrisiken könnten langfristig dennoch für eine stärkere Binnenfokussierung sprechen.
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