Wie PE-Insights.com unter Verweis auf Bloomberg-Recherchen berichtet, intensivieren Private Equity-Gesellschaften ihre Aktivitäten im europäischen Defence-Sektor. Hintergrund ist die massive Ausweitung staatlicher Rüstungsbudgets, die das M&A-Umfeld erheblich verändert.
Neue Fonds und Strategien für Defence-Investments
Tikehau Capital arbeitet derzeit an der Auflage eines €800 Mio. schweren Aerospace- und Defence-Fonds, unterstützt von Industriepartnern wie Airbus, Safran und Thales. Weinberg Capital Partners konnte seinen Eiréné-Fonds mit €215 Mio. über dem ursprünglichen Zielvolumen schließen. Auch CVC Capital Partners entwickelt dedizierte Defence-Strategien.
M&A-Volumen erreicht außergewöhnliche Höhen
Laut Bloomberg beläuft sich das Deal-Volumen im europäischen Verteidigungssektor im Jahr 2025 bereits auf $790 Mio. – ein Niveau, das historisch nur in Ausnahmejahren erreicht wurde. Der Sektor zeigt sich damit widerstandsfähig gegenüber dem allgemeinen Rückgang im M&A-Markt.
ESG-Bedenken verlieren an Relevanz
Gleichzeitig verändert sich die Investorenwahrnehmung: Bedenken hinsichtlich ESG-Konformität treten zunehmend in den Hintergrund zugunsten strategischer Überlegungen wie Sicherheit und technologische Souveränität. Die Europäische Kommission unterstützt die Entwicklung zudem mit der €800 Mrd. schweren Initiative "ReArm Europe", um zusätzliches privates Kapital zu mobilisieren.
Attraktive Exit-Möglichkeiten trotz politischer Risiken
Parallel zur wachsenden Nachfrage ergeben sich attraktive Exit-Chancen: Advent International trennte sich bereits von Cobham Satcom und prüft Optionen für Ultra Precision Control Systems, während Searchlight Capital einen Verkauf der Survitec Aerospace- und Defence-Sparte erwägt. Politische Bedenken könnten jedoch künftige Transaktionen erschweren, wie das Beispiel von Bain Capitals Interesse an Chemring Group zeigt.
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