In diesem Artikel zeigen wir auf, welche Do’s and Don’ts professionelle Investoren bei der Manager-Selektion beachten sollten.
Warum ist die Manager-Selektion so entscheidend?
Private Markets zeichnen sich durch erhebliche Performanceunterschiede zwischen den besten und schlechtesten Fondsmanagern aus – die sogenannte Performance-Dispersion. Ein Top-Quartil-Manager kann doppelt oder dreifach so hohe Renditen erzielen wie ein Fonds im unteren Quartil.
Fondsselektion ist deshalb kein Randthema, sondern einer der zentralen Hebel zur Optimierung von Risiko und Rendite.
Do’s: Erfolgsfaktoren bei der Manager-Auswahl
1. Erfahrung und Track Record genau analysieren
Wie konsistent war die Performance über verschiedene Marktzyklen hinweg?
Wer im Team war tatsächlich für die Performance vergangener Fonds verantwortlich?
Sind die Fondsmanager auch bei Vorgängerfonds persönlich beteiligt gewesen?
2. Fokus auf Spezialisierung und Differenzierung
Hat der Manager eine klare Investmentstrategie?
Operiert er in Marktsegmenten, in denen er echten Wettbewerbsvorteil besitzt (z. B. Sektor- oder Regionalexpertise)?
Ist der Ansatz skalierbar und wiederholbar?
3. Alignment of Interests sicherstellen
Investiert der Manager eigenes Kapital („GP Commitment“) signifikant in den Fonds?
Sind Vergütungsmodelle sinnvoll gestaltet, sodass Erfolg für beide Seiten gleichgerichtet ist?
Sind Carried Interest-Strukturen investorenfreundlich und transparent?
4. Organisation und Governance bewerten
Ist die Plattform robust aufgestellt (Compliance, Risikomanagement, Reporting)?
Besteht Kontinuität im Team oder hohe Fluktuation?
Wie sind Entscheidungs- und Kontrollprozesse intern geregelt?
5. Transparenz und Reporting-Standards prüfen
Werden regelmäßige, detaillierte Reports zur Portfolioentwicklung bereitgestellt?
Gibt es zeitnahe Informationen bei wesentlichen Ereignissen (z. B. Exits, Wertanpassungen)?
Werden Bewertungen nachvollziehbar und konsistent kommuniziert?
Don’ts: Häufige Fehler in der Manager-Selektion
1. Nur auf vergangene Renditen fokussieren
Vergangene Performance allein ist kein Garant für zukünftigen Erfolg – insbesondere wenn Schlüsselpersonen das Team verlassen haben oder sich die Marktbedingungen grundlegend geändert haben.
2. Größe mit Qualität verwechseln
Ein großer Fonds oder eine bekannte Marke sind kein Qualitätssiegel. Oftmals bieten kleinere, spezialisierte Manager besseren Marktzugang und mehr Flexibilität.
3. Blindes Vertrauen in Marketingmaterialien
Pitch-Decks und Präsentationen sind Marketinginstrumente. Wichtiger ist die unabhängige Überprüfung von Investmentprozessen, Risikomanagement und organisatorischer Substanz.
4. Unzureichende Prüfung der Dealflow-Qualität
Ein Fonds lebt vom Zugang zu hochwertigen Transaktionen. Entscheidend ist nicht nur die Menge, sondern vor allem die Exklusivität und Qualität des Dealflows.
5. Zu geringe Aufmerksamkeit für Kostenstrukturen
Höhere Gebühren sind nicht automatisch gerechtfertigt. Besonders bei versteckten Gebühren (z. B. Transaktionsgebühren auf Portfolioebene) lohnt sich ein genauer Blick.
Zusammenfassung: Erfolgreiche Manager-Selektion ist kein Zufall
Professionelle Investoren müssen bei der Auswahl von Private Markets Managern systematisch, kritisch und vorausschauend vorgehen. Nur wer Investmentstrategie, Organisation, Teamqualität und Anreizstrukturen umfassend prüft, hat gute Chancen, Top-Quartil-Manager zu identifizieren und langfristig überdurchschnittliche Ergebnisse zu erzielen.
Private Markets sind kein reines Marktbeta – sie sind ein aktiver, selektiver Markt. Die richtige Managerwahl entscheidet über Erfolg oder Misserfolg.
🔎 Über die Artikelserie „Private Markets Basics“
Die Artikelserie Private Markets Basics ist eine kompakte Wissensreihe für professionelle Investoren, die sich mit der Welt der Private Markets vertraut machen möchten. Sie richtet sich an Family Offices, institutionelle Anleger aber auch etwas Produktmanager in Banken, die bereits ein tiefes Verständnis für liquide Anlagen besitzen und nun ihre Perspektive um Private Equity, Private Debt, Infrastruktur und andere alternative Investments erweitern möchten.
Private Markets gewinnen zunehmend an Bedeutung in modernen Portfolios, doch der Einstieg erfordert ein Umdenken in Bezug auf Liquidität, Renditeprofile und Investmentprozesse. Diese Serie hilft dabei, Schlüsselbegriffe verständlich zu erklären und die strukturellen Unterschiede zu den traditionellen Kapitalmärkten zu beleuchten.
Die Artikelserie wird unterstützt von Natixis Investment Managers und der Natixis Investment Managers Private Asset Academy, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, Investoren durch fundierte Weiterbildung einen besseren Zugang zur Welt der Private Markets zu ermöglichen. Durch maßgeschneiderte Schulungen, vertiefende Analysen und praxisorientierte Inhalte vermittelt die Private Asset Academy entscheidendes Know-how für eine erfolgreiche Navigation in diesem dynamischen Anlagesegment.
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