Private Debt auf dem Vormarsch: Banken ziehen sich unter Basel III aus der Immobilienfinanzierung zurück

Die Umsetzung von Basel III führt zu einem deutlichen Rückgang der Immobilienkreditvergabe durch Banken. Andrew Radkiewicz, Global Head of Private Debt Strategy and Investor Solutions bei PGIM Real Estate, erläutert in einer Mitteilung an PrivateMarkets360, wie alternative Kreditgeber davon profitieren – insbesondere bei Value-Add-Projekten und in der Projektentwicklung.

Private Debt

06.05.2025 06:35 Uhr
Andrew Radkiewicz, Global Head of Private Debt Strategy and Investor Solutions bei PGIM Real Estate / © PrivateMarkets360 / PGIM Real Estate
Andrew Radkiewicz, Global Head of Private Debt Strategy and Investor Solutions bei PGIM Real Estate / © PrivateMarkets360 / PGIM Real Estate

Basel III verschärft Druck auf Banken

Europäische Banken sehen sich im Zuge der finalen Basel-III-Umsetzung mit steigenden Kapitalanforderungen konfrontiert. Das hat zu einem Rückgang bei gewerblichen Immobilienkrediten geführt. Laut PGIM Real Estate konzentrieren sich Banken verstärkt auf risikoarme Core-Investments, während alternative Kreditgeber zunehmend das gesamte Risiko-Rendite-Spektrum abdecken.

Private Debt gewinnt an Akzeptanz

Was vor Jahren noch als Ausnahme galt, ist heute gängige Praxis: Selbst große Immobilienunternehmen und Private-Equity-Fonds greifen auf nicht-bankbasierte Finanzierungen zurück. In Großbritannien liegt der Marktanteil alternativer Kreditgeber bereits bei über 30 %. Auch in Kontinentaleuropa – insbesondere in den Niederlanden, Irland, Spanien, Italien und zunehmend Deutschland – wächst die Bedeutung von Private Debt in der Immobilienfinanzierung.

Fokus auf Wohnen und Logistik

Die Nachfrage konzentriert sich vor allem auf Wohnformen wie Studentenapartments, Co-Living und Seniorenwohnen sowie auf Logistikimmobilien. Besonders Entwicklungsprojekte gelten trotz ihres höheren Risikos als attraktiv, da sie durch mögliche Mietsteigerungen ein geringeres Exit-Risiko bieten.

Strukturelle Marktveränderungen

Private Debt dominiert zunehmend die Finanzierung von Value-Add- und Entwicklungsprojekten. Laut PGIM Real Estate ist der Tiefpunkt der Immobilienbewertungen erreicht, eine moderate Erholung von rund fünf Prozent jährlich sei möglich – getrieben fast ausschließlich durch Einkommenskomponenten wie Mieten und laufende Renditen.

Attraktive Renditen bei stabiler Risikostruktur

Private-Debt-Instrumente wie Whole Loans oder nachrangige Schuldtitel bieten im aktuellen Marktumfeld attraktive risikoadjustierte Renditen. Nach dem Rückgang der Immobilienbewertungen erscheint das Abwärtsrisiko gegenüber anderen Private-Debt-Segmenten begrenzter. Für institutionelle Investoren ergeben sich dadurch Diversifikationsmöglichkeiten mit vergleichsweise niedriger Volatilität.

Luxemburg als Strukturierungs-Hub

Luxemburg bleibt ein zentraler Standort für Private-Debt-Vehikel. PGIM Real Estate beobachtet zudem ein wachsendes Interesse an offenen Strukturen, Side Cars und Managed Accounts. Die Nachfrage nach flexiblen Lösungen über klassische Fonds hinaus steigt – vor allem im Kontext von Multi-Asset-Strategien.

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