Zunehmende Steuerprüfungen bei Fondsstrukturen
Die Inland Revenue Department (IRD) in Hongkong hat in den letzten zwei Jahren ihre Überprüfungen bei Fondsmanagern deutlich ausgeweitet, insbesondere hinsichtlich der Zuweisung von Einkünften zwischen Offshore- und Hongkong-Strukturen. Allein 2023/2024 setzte die Behörde 3,3 Milliarden HK-Dollar (422 Millionen US-Dollar) an Steuern und Strafen fest, ein Anstieg von 27% gegenüber dem Vorjahr – ohne eine Zunahme der geprüften Fälle. Dies geschieht vor dem Hintergrund von Wirtschaftseinbrüchen und steigenden Defiziten, die die Regierung zur Schließung fiskalischer Lücken zwingen.
Reformen zur Förderung des Finanzplatzes
Trotz erhöhter Kontrollen plant die Regierung, die steuerlichen Rahmenbedingungen für Private-Capital-Investoren zu verbessern. Dazu gehört eine Überarbeitung der Carried Interest-Steuerbefreiung, um Fondsverlagerungen nach Hongkong zu fördern. Geplant sind eine Ausweitung der Anspruchsberechtigung und die Abschaffung von Zertifizierungspflichten durch die Hongkonger Währungsbehörde. Die Gesetzesvorschläge sollen 2025/2026 vorgelegt werden.
Langfristige Perspektiven trotz kurzfristiger Herausforderungen
Hongkong bietet weiterhin einen wettbewerbsfähigen Unternehmenssteuersatz von 17% und erhebt keine Kapitalertragssteuer. Dennoch hat die Regierung kürzlich die Steuern für Spitzenverdiener erhöht und Vorschläge zur strengeren Kontrolle von Offshore-Einkommensstrukturen eingebracht. Laut Kher Sheng Lee von der Alternative Investment Management Association könnten klare Regeln dazu beitragen, mehr Managementgebühren und Carried Interest in Hongkong zu halten.
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